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Guten Tag!

Während zur Neubaustrecke Bielefeld – Hannover die Arbeit der Planer ohne große Öffentlichkeitswirkung vorangeht, steht zur benachbarten Neubaustrecke Hannover – Hamburg bereits die Vorstellung der Vorzugstrasse bevor. Die Landtagswahl in Niedersachsen ist „gelaufen“, „In der Energiekrise ist schnelles Handeln gefragt. In Niedersachsen könnte in wenigen Wochen eine Regierung aus SPD und Grünen stehen. Bis dahin dürfte es aber noch ein paar Baustellen geben“, melden zahlreiche Zeitungen aufgrund einer dpa-Meldung heute, am 28. Oktober,

Exemplarischer Link:
https://www.morgenpost.de/politik/inland/article236760533/Niedersachsen-SPD-und-Gruene-wollen-Regierung-im-Eiltempo.html

Zu diesen Baustellen gehört ganz sicher auch die Neubaustrecke von Hannover nach Hamburg. Während die SPD sich bisher gegen die Neubaustrecke positioniert hat, stehen die Grünen dem Neubau offener gegenüber. Wird die Vorstellung der Vorzugsvariante und die Qualität für Ihre Begründung die weitere Entwicklung beeinflussen?



Vorstellung der Vorzugsvariante Hannover – Hamburg

Am 2. November um 15:00 Uhr werden die Planer der DB die Vorzugsvariante vorstellen, diese Vorstellung wird im Livestream zur Verfügung stehen:

https://www.db-buergerdialog.de/hamburg-bremen-hannover

Aufgrund bisheriger Informationen mutmaßten Presseberichte bereits, dass die Trasse B3/A7 den Vorzug bekommen werde. Eine Skizze der untersuchten Trassen ist auf Seite 16 dieses Dokuments verfügbar:
https://www.hamburg-bremen-hannover.de/files/page/6_mediathek/downloads/dsn/220915_Statustreffen_DSN_Praesentation_DB.pdf
Nach Einschätzung des Autors dieses Newsletters hat diese Variante den Vorzug, dass mehr Güterzüge von Süddeutschland nach Hamburg und Bremen über diese Neubaustrecke geleitet werden können, als es von den Gutachtern des Deutschlandtakts geplant wurde. Es wird spannend, ob die verkehrlichen Aspekte bereits am 2. November benannt werden.

Bedeutung der Neubaustrecke Hannover – Hamburg für NRW

Während Neubaustrecken öffentlich in der Regel nur als Verbindung zwischen zwei Punkten, also zwischen Hamburg und Frankfurt bzw. Köln und Berlin wahrgenommen werden, ist das Wirkungsgeflecht des Deutschlandtakts und seiner Neubauprojekte weitaus komplexer und umfassender. Politisch wird dies bisher nicht wahrgenommen.
So ist die Bedeutung der Neubaustrecke Hamburg – Hannover für NRW weitaus größer, als man auf den ersten Blick vermutet: Eine kurze Verbindungskurve soll die schnellste Verbindung vom Ruhrgebiet nach Hamburg herstellen und eine halbe Stunde Fahrzeit gegenüber dem direkten Weg einsparen. Von Bielefeld nach Hamburg würde die Fahrzeit mit einem direkten ICE sogar auf 90 Minuten sinken, heute ist man mit umsteigen mit dem Zug gut 3 Stunden unterwegs und meistens fährt einem ein Anschlusszug vor der Nase weg. Doch diese Potenziale werden vom Zielfahrplan des Deutschlandtakts nicht ausgeschöpft, beispielsweise soll ein so schneller Zug nur alle 2 Stunden fahren und in Bielefeld ohne Halt durchfahren.
Die Details können Sie hier nachlesen:
https://neubaustrecke-bielefeld-hannover.de/willkommen/die-bedeutung-der-neubaustrecke-hannover-b-hamburg-fuer-nrw/

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Tagung der Naturschutzverbände und Bürgerinitiativen

Unterdessen versuchen Vertreter von Naturschutzverbänden und Bürgerinitiativen, ihre Reihen in der Abwehr der Neubaustrecke Bielefeld – Hannover zu schließen. Hierfür haben sie zu einer Tagung am 5. November 2022 nach Minden eingeladen.
Die Einladung finden Sie hier:
https://www.nabu-lippe.de/app/download/8418555663/Flyer_Tagung_Naturschutzverbaende_05.11.2022.pdf?t=1666013688

Was ist von einer solchen Tagung zu erwarten? Die Rednerliste weist aus, dass die Gegner des Hochgeschwindigkeitsverkehrs unter sich sein werden, Dialog ist nicht erwünscht. Andreas Schröder wird die Widuland-Studie vorstellen – was davon zu halten ist, lesen Sie hier:
https://neubaustrecke-bielefeld-hannover.de/willkommen/stellungnahme-zur-studie-bahnzentrum-widuland/
Professor Hesse wird wie schon in bisherigen Artikeln und Vorträgen darlegen, dass der Deutschlandtakt auch ohne Hochgeschwindigkeit funktioniert. Hesse hat stattdessen Trassen im Raum Minden vorgeschlagen, die sehr nah an die Bebauung reichen, und für Hamburg favorisiert Hesse einen milliardenschweren Tunnel unter der Elbe in Höhe des Bahnhofs Altona vor. Was wird Hesse in dieser Tagung präsentieren, und wie gut sind die Taktfahrpläne zu Ende gerechnet?
Die als Gegner jeglicher Neubaustrecke bekannten SPD-Abgeordneten im Bundestag, Frau Völlers und Herr Schwarze, werden auftreten, und MdB Udo Schiefner, SPD, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Bundestag, wird sich in ihrem Schlepp erklären, wie er es schon am 18. August in Löhne getan hat. Die Meinung der Mehrheit der SPD-Abgeordneten ist dem nicht gefolgt, als das Bundesschienenwegeausbaugesetz und das Maßnahmengesetzvorbereitungsgesetz zur Debatte standen, in denen das Projekt ausdrücklich genannt ist.
Hendrik Auhagen wird zum Thema „Welche Bahn braucht das Klima?“ vortragen. Was davon zu erwarten ist, lässt sich hier abschätzen.
https://www.bei-abriss-aufstand.de/wp-content/uploads/Rede-von-Hendrik-Auhagen.pdf
Zu Auhagens Thesen gehört die Aussage, dass die ICE zwischen Hannover und Hamburg oder Bielefeld und Hannover langsamer fahren müssten, um das Kapazitätsproblem der Bahn zu lassen – dann brächte man keine Neubauten mit Beton, dessen Produktion CO₂ ausstößt.
Doch was helfen diese Ausführungen, solange in der deutschen Gesellschaft kein Konsens für Tempo 130 auf Autobahnen erreicht werden kann? Alles in allem beruhen die meisten Ansätze auf der Vorstellung einer anderen Gesellschaft, als wir sie tatsächlich haben. Ob diese andere Gesellschaft im Deutschen Bundestag eine Mehrheit bekommt, ist eine berechtigte Frage.
Selbstverständlich kommen die nicht zu Wort, die in der Gesellschaft, wie sie ist, den Kompromiss suchen. Und das beginnt schon bei den Planern der DB, in deren Kriterien für Neu- und Ausbau durchaus von Gewicht ist, dass möglichst wenig Beton verbaut und möglichst wenig Umwelt zerstört wird, die aber auch wissen: Der Ausbau einer Bestandsstrecke ist keine Kleinigkeit, und umsteigen werden Menschen in die Bahn nur, wenn sie einen persönlichen Vorteil darin sehen, und das ist zumeist der Zeitvorteil. Um das darzustellen, müsste man nicht einmal die Deutsche Bahn einladen, wohl aber Verkehrspsychologen und Ingenieure, die die vorhandene Gesellschaft zugrunde legen.

Hochgeschwindigkeitsverkehr und Klima

In der realen Gesellschaft dürfte die Frage des Klimaschutzes anders zu beurteilen sein, als es manchem Klimaschützer vorschwebt. Ganz grob kann man davon ausgehen, Auch ein 300 km/h schnelle ICE verbraucht nur ein Drittel von dem Strom, den Pkw-Fahrten mit Elektro-Antrieb brauchen. Und auch Flugverkehr mit grünem Kerosin oder Wasserstoff sind nicht so effizient wie die Eisenbahn mit Strom aus der Oberleitung. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, lesen Sie bitte hier nach:
https://neubaustrecke-bielefeld-hannover.de/willkommen/300-km-h-und-energie-effizienz/

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Vortrag Löhne als Video

Eine Video-Fassung meines Vortrages in Löhne finden Sie hier (18 Minuten):
https://neubaustrecke-bielefeld-hannover.de/willkommen/videos/




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Rainer Engel, Referent Deutschlandtakt
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