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Guten Tag!

Zum Jahresende noch einige Nachrichten von der Neubaustrecke, vor allem Hintergrundwissen.

Plenum am 31. Januar

Das zunächst für den 20. Dezember vorgesehene Plenum der Bürgerbeteiligung ist auf den 31. Januar verschoben. Hintergrund ist die aufwendige Bearbeitung der Kriterien zur Auswahl von Trassen. Insbesondere die Abstimmung mit den Behörden der Raumordnung ist arbeitsintensiv.
Auch für den 30. Januar ist noch nicht mit der Vorstellung von Trassen zu rechnen.

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CO₂-Fußabdruck einer Neubaustrecke

Unterdessen strebt die Bürgerinitiative Widuland ein Gutachten über den „CO₂-Fußabdruck“ einer Neubaustrecke an. Selbstverständlich verbraucht jede Baumaßnahme Ressourcen und führt zu einem Ausstoß von Kohlendioxid – aber gesprochen wird nur über die Bahn, nicht über neue Gewerbegebiete, über neue Parkplätze, über Tempolimit. Der Kreistag des Kreises Lippe hat jedenfalls vor wenigen Tagen abgelehnt, sich an einer solchen Studie finanziell zu beteiligen.

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Nord-West-Schienenmagistrale

Industrie- und Handelskammern von Schleswig-Holstein bis Nordrhein-Westfalen setzen sich für eine „Nord-West-Schienenmagistrale“ ein. Gemeint ist der Ausbau der Bahnlinie über Münster, Osnabrück und Bremen, und Motor ist die Forderung nach dem zweigleisigen Ausbau des Abschnitts von Dortmund nach Münster.
Von Fachkenntnis sind die Forderungen aber nicht geprägt. Gefordert wird der Ausbau von Abschnitten der Strecke für 230 km/h. Aber das bedeutet: Umbau der betreffenden Streckenabschnitte auf einen Abstand von Gleismitte zu Gleismitte auf 4,50 Meter und die Beseitigung aller Bahnsteige direkt am Hauptgleis. Heute beträgt der Gleisabstand 4 Meter und mit 200 km/h darf noch an Bahnsteigen vorbeigefahren werden. Was das bringt und was es kostet, wird auch nicht ansatzweise erläutert.
Und es wird gefordert, dass mehr Güterzüge gefahren werden sollen. Dass die Forderungen im Widerspruch zueinander stehen, ist offenbar nicht bekannt: Auf der gleichen Spur sind entweder nur schnellere Züge oder mehr Güterzüge möglich. Autofahrer müssten das eigentlich wissen: Warum haben Autobahnen mindestens 4 Spuren und nicht nur 2?
Die Gutachter des Deutschlandtakts haben das schon im Jahr 2019 erkannt und auch dokumentiert: Die schnellen Züge sollen über Bielefeld und die Neubaustrecken nach Hamburg fahren, damit über Bremen und Osnabrück mehr Güterzüge fahren können. Damit wird auch ein Halbstundentakt für den ICE-Verkehr nach Bremen und Osnabrück möglich, die Planung für 2024 läuft bereits.
Davon kann man in Bielefeld einstweilen nur träumen. Ohne Neubaustrecke können mehr Züge nur im Bündel fahren, das soll Ende 2023 möglich werden: Mehr Plätze im ICE nach Berlin, aber nicht öfter.

Die IHK-Broschüre:
https://www.ihk.de/blueprint/servlet/resource/blob/5576094/2fe280dfcbdb174e67eb271c9472cf9e/broschuere-schienenmagistrale-data.pdf

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Vollsperrung zur Streckensanierung

Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung aufgrund Geldmangels will die DB jetzt Grund in das Schienennetz bringen: mit Vollsperrungen. Das wird sehr wehtun. Im laufenden Jahr war es schon die Schnellfahrstrecke Fulda – Würzburg, in 2023 (ab 1. April) wird es die Schnellfahrstrecke Kassel – Fulda sein, die zur Sanierung gesperrt wird. Im Jahr 2024 wird die Strecke Frankfurt – Mannheim für 5 Monate gesperrt (zurzeit geplant ab Juli nach der Fußball-. Europameisterschaft), die Planungen laufen auf Hochtouren.
Dabei wird kein ICE-Halt völlig abgehängt. Aber was wird mit Bielefeld, wenn man hier in gleicher Weise vorgehen sollte?

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Güterzug-Unglück Leiferde

Einen Vorgeschmack auf solche Zustände haben die Fahrgäste von, nach und über Wolfsburg für einige Wochen gerade erlebt. Ein Güterzug ist bei Leiferde auf einen anderen aufgefahren, die Strecke Hannover – Wolfsburg war tagelang gesperrt. Die Ungunst des Zeitpunkts wollte es, dass zur gleichen Zeit die Strecken Braunschweig – Wolfsburg und Braunschweig – Magdeburg wegen Bauarbeiten gesperrt waren – diese Bauarbeiten hatten die Güterzüge auf die Strecke über Wolfsburg gebracht, sodass dort ein Stau entstand. Der Fernverkehr musste also mit rund 80 Minuten Verspätung über Uelzen umgeleitet werden und brachte den Verkehr in ganz NRW durcheinander. So wurde der ICE-Flügel nach Köln ganz gestrichen. Das wiederum hatte seinen Grund in Bauarbeiten in Köln-Deutz, wo gerade kein Platz für irgendeinen verspäteten Zug war.

Was bei Braunschweig umgebaut wurde, erfahren Sie hier:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?002,10288875

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Neue Informationen zu Deutschlandtakt, Klimaschutz, Energie

Auf der Seite
https://initiative-deutschlandtakt.de/
Sind unter den Menüpunkten „Klimaschutz“ und „Energiewende“ weiterführende Informationen zum Zusammenhang dieser Themen mit dem Deutschlandtakt zu finden.

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300 km/h auf Altstrecken

Die DB testet, ob auch auf den älteren Neubaustrecken mit 300 km/h gefahren werden kann. Informationen aus erster Hand erfahren Sie hier von Philip Nagl, Vorstandsvorsitzenden der DB Netz AG:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?002,10290353
In der weiteren Diskussion im Forum wurde auch die Frage des Energieverbrauchs bei 300 km/h angesprochen.

Neubaustrecke Stuttgart – Ulm teilweise in Betrieb

Am 11. Dezember 2022 ist ein Teil der Neubaustrecke Stuttgart –Ulm in Betrieb gegangen. Ein Teil der Fernzüge und stündlich ein Regionalexpress fahren von Wendlingen über die neue Trasse nach Ulm. Die Regionalexpresszüge halten in der 2000-Seelen-Gemeinde Merklingen auf der Alb. Nach Kinding und Allersberg (Bayern) ist es die dritte Station an einer Neubaustrecke, die vom Regionalverkehr bedient wird. Es verkehren derzeit ehemalige Intercity-Garnituren, die schon als Nürnberg-München-Express unterwegs waren. Die altbrauchbaren Fahrzeuge sollen bald durch Neubauten abgelöst werden. Vollständig geht die Neubaustrecke erst zusammen mit „Stuttgart 21“ in Betrieb.

Danke für Ihr Interesse!

Dass Sie Interesse am Neubauprojekt und an dem Umfeld haben, dafür sage ich Ihnen herzlichen Dank
Und wünsche eine gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Start ins Neue Jahr.

Rainer Engel


Termine
21. 12. 2022 Plenum 7 zu Bielefeld – Hannover

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Initiative Deutschlandtakt und
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Rainer Engel, Referent Deutschlandtakt
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